Denkmäler gefördert und Unterricht bezahlt

Wetterauer Zeitung (ihm) vom 19.01.2009


Bad Nauheim (ihm). Fast fünf Jahre besteht die Stiftung "Ein Herz für Bad Nauheim", die auch 2008 ihre Einnahmen aus Zinserträgen, einem Benefizkonzert und Spenden für gute Zwecke einsetzte. Ein Schwerpunkt sind Bildungshilfen für Jugendliche, zudem wurden verschiedene städtische Projekte unterstützt. Knapp 117 000 Euro bilden derzeit den Grundstock des Vermögens. Am Freitagabend war Stiftungsversammlung.

Nicht alle der 164 Stifter waren gekommen, doch der Saal vom Gasthaus "Zur Krone" war voll besetzt. Der Vorstand um Präsident Armin Häfner und das geschäftsführende Vorstandsmitglied Klaus Ruppert begrüßte die Gäste. Zwischen den Tagesordnungspunkten standen Darbietungen des Tango-Ensembles der Musikschule. Fagott-Spieler Benjamin Pizarro ersetzte dabei die erkrankte Sängerin, und es erschallte starker Applaus. Die Musik war nicht der einzige kulturelle Programmpunkt: Metta Tiemon, Vorsitzende des Jugendstilvereins, ging auf den Sprudelhof ein, zudem zeigte sie gestalterische Höhepunkte aus europäischen Städten. "Das ist beeindruckend", waren die Zuhörer von den anschaulichen Ausfüh-
rungen angetan.

Nach einem Film über die deutschen Bürgerstiftungen berichtete Häfner übers vergangene Jahr in welchem die Stiftung erneut mit dem Gütesiegel des Bundesverbandes ausgezeichnet worden war. Im Februar veranstaltete "Ein Herz für Bad Nauheim" ein Benefiz-Konzert. 1000 Euro wurden im Anschluss an die Musikschule überreicht.

Die Stiftung fördert auch Jugendliche, die durch besondere soziale und schulische Leistungen auf sich aufmerksam machen. Zu den Auswahlfaktoren gehören ein Migrationshintergrund und finanzieller Förderbedarf. So erhält eine Gymnasiastin eine Beihilfe, die verschiedene Angebote beinhaltet: ein WZ-Abonnement, eine PC-Kurs, einen Bücher-Gutschein und eine monatliche Unterstützung von 80 Euro. Zudem kümmert sich die Stiftung erfolgreich um einen Sponsor für einen Laptop. Eine andere junge Frau bekommt den Klavierunterricht bezahlt. 2009 kommt ein weiterer Schüler in den Genuss eines Stipendiums. Einzelne Stifter werden diesen Jugendlichen als Paten an die Seite gestellt. Nur zwei von vier Schulen seien auf das Angebot eingegangen, förderungswürdige junge Leute zu vermitteln. Das sei bedauerlich, konstatierte Häfner: "Wir sind interessiert, dass es mehr Schüler aus mehr Schulen sind."

Im Oktober verlieh die Stiftung ihren Ehrenpreis an den Internationalen Club, der mit einer Spende von 500 Euro verbunden war. Eine Geldzuwendung ging außerdem an den Förderverein der Reinhardskirche, der 500 Euro für die Instandsetzung des Eingangswappens erhielt. Im Dezember unterstützte die Stiftung den Verein Bürgerpark Alter Friedhof mit 1300 Euro, um einen Gedenkstein für den ersten Badedirektor Otto Weiss zu errichten. Eine weitere Initiative war der "Babygruß": Die Stiftung schreibt frischgebackene Eltern aus Bad Nauheim an, denen sie einen Rauchmelder offeriert. Jede sechste Familie sei auf das Angebot eingegangen, so Günter Hummel. Wie Michael Schmidt (beide Vorstand) erläuterte, wurde auch der Internetauftritt modernisiert.

Mitte des Jahres stehen Vorstands- und Beiratswahlen an, sowie die Feier des fünfjährigen Bestehens. Bei einem Buffet, das ein anonymer Spender finanzierte, klang der Abend aus.

Foto folgt in Kürze
Know-iT Solutions