Museenverein mit Armin Häfner an der Spitze


Im Gasthaus »Zur Krone«, dem ältesten Gasthaus der Stadt, haben am Freitagabend vierzig Gründungsmitglieder den »Verein Bad Nauheimer Museen« aus der Taufe gehoben. Sein Zweck ist die Zusammenführung und Weiterentwicklung aller Museums-aktivitäten in Bad Nauheim unter Einbindung der Fachbehörden von Stadt, Kreis, Land und externen Fachleuten. Der gemein-nützige Verein möchte in dieser Frage zentraler Ansprechpartner sein und mitwirken beim Aufbau eines Museums beziehungsweise von Museen, bei deren Ausstattung, Betrieb und Unterhaltung. Zum Vorsitzenden wählte die Gründungsver-sammlung Armin Häfner, seine Stellvertreter sind Dr. Michael Becker und Gustav Jung. Schriftführerin und zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit ist Hedwig Rohde, Kassenwartin wurde Rositta Pfeffer, die vier Beisitzer im Vorstand sind Veronika Garmeister, Dr. Brigitte Kull, Jox Reuss und Bernhard S. T. Wolf.

Angenehm überrascht über das große Interesse von über fünfzig Gästen war die Arbeitsgruppe »Museenverein«, die ein Dreivierteljahr intensiv die Gründung vorbereitet hatte. Sie war im Rahmen eines Kooperationstreffens ins Leben gerufen worden, zu dem die Bürgerstiftung »Ein Herz für Bad Nauheim« zahlreiche an der Geschichte Bad Nauheims interessierte Vereine und Personen eingeladen hatte. Sprecher Dr. Michael Becker konnte unter anderem Stadtverordnetenvorsteher Prof. Dr. Friedrich-Karl Feyerabend und Bürgermeister Bernd Witzel begrüßen. Becker unterstrich, dass man den ohnehin leeren Stadtsäckel nicht mit dem Bau eines großen Museums belasten, sondern vielmehr die derzeit vielen dezentralen Aktivitäten bündeln und aus einem Mund sprechen wolle, wenn es um die publikumswirksame Darstellung der Stadtgeschichte geht.

Witzel will ein »europaweites Glanzstück«

Rathauschef Bernd Witzel hielt in seinem Grußwort und flammenden Plädoyer für seine Heimatstadt die Geschehnisse des Abends für »wichtig für alle Aktivitäten in der Stadt«. Mit der Vereinsgründung würden Weichen für ihre Zukunft gestellt. »Wir müssen zusammenhalten und gemeinsam in eine Richtung marschieren«, so Witzel. Er erinnerte an das Leitbild der Gesundheitsstadt, die man wieder zu der Kurstadt mit Weltruf machen wolle, die sie einmal war. »Deutschlands größtes Herzzentrum hat internationale Bedeutung und auch kulturell so viel zu bieten wie kein vergleichbarer Ort in Europa«, plädierte Witzel dafür, Bürgern und Gästen dies deutlich zu machen. Für das Herzstück der Stadt, den Sprudelhof, wünschte sich Witzel ein lebendiges Kulturzentrum von bundesweiter Bedeutung. Vom Ministerpräsidenten habe man den Auftrag, bis Ende April 2006 ein Nutzungskonzept für den Sprudelhof vorzulegen. Es sei gut, zusammenzurücken und in die Gänge zu kommen. »Lassen Sie uns diese Chance nutzen«, forderte Witzel, dankte allen Verantwortlichen für ihr Engagement und meinte, dass das Land sein Portmonee aufmachen und ein europaweites Glanzstück präsentieren solle.

museen_publikumDer Vereinsgründung stellte Arbeitsgruppensprecher Armin Häfner eine Rückschau auf die Aktivitäten der Gruppe voran und sein Kollege Klaus Ruppert den mit dem Finanzamt abgeklärten Satzungsentwurf. Schriftlich eingereichten Anträgen auf Satzungs-
änderungen wurde nicht entsprochen, Fragen aus der Versammlung konnten geklärt und die Satzung von allen Gründern, darunter auch Bürgermeister Witzel, unterschrieben werden. Für alle Vorstandsposten schlug die Arbeitsgruppe Kandidaten vor, die ohne ergänzende Wünsche akzeptiert wurden. Alle Abstimmungen erfolgten einstimmig und zügig per Akklamation.

Zur ersten Beiratssitzung (maximal 25 Mitglieder) werden laut Satzung  eingeladen: Stadt Bad Nauheim (drei Vertreter aus Magistrat, Verwaltung, Stadtarchiv), Land Hessen (Hessisches Immobilienmanagement), Landesamt für Denkmalpflege, Museumsverband Hessen, Wetteraukreis, Bad Nauheim Stadtmarketing GmbH, Bürgerstiftung, AK Geschichte, Jugendstilverein, Keltenverein, Förderverein, Elvis-Presley-Verein, Eisenbahnfreunde, Rosisten Steinfurth, Rosenmuseum, Geschichtsverein Nieder-Mörlen. In Stellvertretung des Museumsverbandes erklärte Helga Heinz, gerne beratend tätig zu sein, aber nicht als Beiratsmitglied. Der Museenverein freut sich, dass folgende Einzelpersonen im Beirat mitwirken wollen: Prof. Dr. Gerhard Bott (ehemaliger Leiter Römisch-Germanisches Museum Nürnberg), Prof. Dr. Friedrich-Karl Feyerabend, Prof. Johannes Hölzinger, Professor Scheffler (ehemaliger Leiter Leder- und  Klingsporn-Museum Offenbach), Prof. Dr. Frank Oppermann (Darmstadt). Um weitere Experten für den Beirat bemüht sich der Vorstand und ist dankbar, den Museenverein von Beginn an auf derart viele kompetente Füße stellen zu können. Die Bürgerstiftung unterstützt den Stapellauf mit einer Anschubfinanzierung von 500 Euro.

Die Veranstaltungsreihe rund um den Museumsgedanken wird am 14. Dezember
fortgesetzt mit einem Beitrag zum Bandkeramischen Zentralort  Nieder-Mörlen. Nächste Monatsthemen sind Jugendstil, Salzgewinnung, Jüdische Persönlichkeiten in Bad Nauheim und im Frühjahr eine Podiumsdiskussion über Sinn und Zweck eines kulturhistorischen Museums als Informations- und Erlebnisort.

Bildunterschrift oben:
Der Vorstand des Vereins Bad Nauheimer Museen:
Vorne von links Hedwig Rohde, Veronika Garmeister, Dr. Brigitte Kull,
hintere Reihe von links Jox Reuss, Rositta Pfeffer, Armin Häfner, Dr. Michael Becker, Gustav Jung, Bernhard S.T. Wolf.

Bildunterschrift unten:
Einstimmig votierten die Gründungsmitglieder für alle Vorstandsmitglieder.


 
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