Bürgerstiftung "Ein Herz für Bad Nauheim"gegründet


Ein Festvortrag, Grußworte, die persönliche Eintragung der anwesenden Stifterinnen und Stifter in das Stifterbuch, denen dabei ihre Urkunde überreicht wurde, Wahlen, Dankesworte und Musik waren Inhalt dieser Veranstaltung in feierlichem Rahmen. Zum Präsidenten wurde Armin Häfner gewählt, zu Vizepräsidenten Sigwart Langsdorf und Klaus Ritt. Der Stiftungsrat wählte wählte zu seinem Vorsitzenden Wolfgang Heil, Stellvertreter wurde Alfred Möller. Abschließend wurde auf das Wohl der Bürgerstiftung angestoßen, der fast 100 Stifterinnen und Stifter ein Startkapital von 75.000 Euro mit auf den Weg geben. Sigwart Langsdorf, der auch durch das Festprogramm führte, begrüßte eingangs die Stifterinnen und Stifter sowie erfreulich viele Bürger, von denen etliche im Laufe des Vormittags die Erklärung unterschrieben und als neue Stifter begrüßt werden konnten. Dabei nahm er die Gelegenheit wahr, allen besonders zu danken, die in der Initiativgruppe mitgewirkt und sie unterstützt hätten. Wie alle folgenden Redner hob er besonders die Verdienste von Klaus Ruppert hervor, der drei Jahre zuvor die Idee einer Bürgerstiftung hatte und diese zielgerichtet verwirklicht habe; er sei der Motor gewesen.

Zuerst gab Klaus Ruppert einen Tätigkeitsbericht über den Weg zur Stiftung, der bis ins Jahr 2000 zurückreicht. Er erinnerte dabei an seine Absicht, eine Bürgerstiftung zu gründen, die ursprüngliche Idee einer "Bürger-Stiftung-Museum", in die Bürgerengagement und auch finanzielle Bürgerbeteiligung eingebunden werden sollten, die Einbindung in den Agenda-Prozeß im Jahr 2002 mit der Entscheidung im Oktober 2002, eine Bürgerstiftung mit dem Namen "Ein Herz für Bad Nauheim" zu gründen, den Beschluß der Stadtverordnetenversammlung 10.000 Euro in den Haushalt 2003 einzustellen, die regelmäßigen und zuletzt sehr häufigen Arbeitstreffen seit dem Frühjahr 2003, die Aktivitäten und Veranstaltungen seit dem Sommer 2003 bis zur Anmeldung der Stiftung Ende des Jahres und ihrer Genehmigung und stellte die Mitglieder von Vorstand und Stiftungsrat vor, um dann auszuführen: "Wir - und da spreche ich für den Vorstand, die Mitglieder des Stifterrates und sicherlich alle Stifter - werden jedenfalls unser Möglichstes tun, damit die Bürgerstiftung "Ein Herz für Bad Nauheim" einen festen und bedeutenden Platz in Bad Nauheim einnimmt, im Interesse der Bürger unserer Stadt. Der Festakt soll aber auch weiter motivieren, sich in die Stiftung als Stifter oder Spender einzubringen, Projekte anzuregen oder Ideen einzubringen."

Anschließend ergriff Dr. Roland Kaehlbrand (Mitglied des Beirates des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen und Geschäftsführer der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung, Frankfurt) das Wort, der die Gelegnheit wahrnahm, vom positiven Eindruck zu sprechen, den die Stadt auf ihn gemacht habe; er bezeichnete Bad Nauheim als "Nizza des Nordens". In seinem "Glückwunsch an die Bürgerstiftung" hob er das Neue an dieser Art von Stiftung im Vergleich zu den Stiftungen von bedeutenden Einzelpersonen oder eines Paares hervor. Einerseits sei es der lokale Bezug, andererseits fänden sich hier viele engagierte Menschen zusammen, die bereits mit jeweils verhältnismäßig geringen Beträgen gemeinsam eine Stiftung errichteten. Damit würden mehr Bürger mit der Idee des Stiftens verbunden, als dies sonst der Fall sei. Er äußerte sich sehr beeindruckt über die geleistete Aufbauarbeit vor Ort und war sich bei seinem Glückwunsch sicher, dass die neue Stiftung sich noch vergößern und ihre Aufgaben erfolgreich verwirklichen werde.

Stadtverordnetenvorstehe Prof. Dr. Friedrich-Karl Feyerabend gratulierte im Namen der Stadtverordnetenversammlung, die einmütig beschlossen hat, 10.000 Euro als Kapital einzubringen, wenn die Stiftung ein Kapital von 90.000 Euro erreicht habe. Er zitierte Liz und Reinhard Mohn mit den Worten, dass man reich sei, wenn einem die Möglichkeit gegeben sei, Gedanken in Taten umzuwandeln, wenn man helfen könne, und dies möglichst unbürokratisch und schnell. Dazu wünschte er der jungen Pflanze Bürgerstiftung gutes Gedeihen.

Nach den Wahlen in Vorstand und Stifterrat bedankten sich Präsident Armin Häfner und Beiratsvorsitzender Wolfgang Heil für das ihnen mit der Wahl zum Ausdruck gebrachte Vertrauen. Häfner dankte allen Mitwirkenden der Initiativgruppe für ihre harmonische und kooperative Zusammenarbeit und betonte dabei die herausragende Rolle von Klaus Ruppert; auch würdigte er die einmütige Unterstützung durch die Stadtverordnetenversammlung. Er brachte im weiteren zum Ausdruck, dass sich die Stiftung als wichtiger Teil einer aktiven Bürgergesellschaft verstehe, deren Ziel es sei, die Identifikation der Bürger mit ihrer Stadt zu stärken und so zu gestalten, dass jeder Bürger und jede Organisation sich darin einbringen und wieder finden könne. Auch gab er zu verstehen, dass damit die Politik nicht aus ihrer Verantwortung entlassen werde, ihre zentralen Aufgaben für die Kommune zu leisten; die Stiftung habe die Aufgabe, sich eigene und auch andere Aufgaben zu stellen.

Danach trugen sich die anwesenden Stifter in das Stifterbuch ein und erhielten aus der Hand des Präsidenten ihre Urkunden. Nach dem musikalischen Finale der Brüder Aaron und Jerome Weiss schloß der Präsident die feierliche Veranstaltung mit den einleitenden Worten des Stifterbuches, in denen zum Ausdruck gebracht wird, dass die Stiftung einen neuen Weg zu gehen beabsichtigt, der ein dauerhaftes Netzwerk bürgerlichen Engagements aufbauen soll, um in allen örtlichen und gesellschaftlichen Bereichen Projekte der Bürger initiieren, unterstützen und fördern zu können. Anschließend erhoben Stifter und Gäste ihr Glas auf das Wohl der Bürgerstiftung.

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Präsident Häfner bei seiner Ansprache

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