Hausaufgabenhilfe als Beitrag zur Integration
Wetterauer Zeitung (hau) vom 02.11.2007
Bad Nauheim (hau). Mit einer Spende über 400 Euro bereitete dieser Tage eine Abordnung der Bürgerstiftung "Ein Herz für Bad Nauheim" dem Hausaufgabentreff der Frauenwaldschule eine große Freude und Erleichterung der Arbeit. Seit der Hausaufgabentreff vor einem Jahr mithilfe des Fördervereins der Grundschule mit Förderstufe eingerichtet wurde, steigt die Nachfrage insbesondere bei Familien nicht deutscher Herkunft. Rund 20 Kinder verschiedener Nationalitäten aus acht verschiedenen Klassen mit jeweils unterschiedlichen Hausaufgaben kommen allwöchentlich montags bis donnerstags zum betreuten Hausaufgabentreff: Die Gruppe der Erst- und Zweitklässler von 14 bis 15 Uhr, Schüler der dritten und vierten Klasse von 15 bis 16.30 Uhr.
Die zuständige Lehrerin Ursula Leichtweiß betonte im Gespräch mit Rosemarie Keller und Günter Hummel vom Stiftungsvorstand, wie wichtig und erfolgreich die individuelle Förderung der ausländischen Kinder sei, auch für deren Eltern und die Lehrkräfte. Wir freuen uns, dass wir nun mit jeweils zwei Betreuern pro Gruppe

unsere Hausaufgabenhilfe anbieten können." Die Eltern zahlen laut Leichtweiß "einen möglichst geringen monatlichen Beitrag". Neben regelmäßigen Gesprächen zwischen Betreuerinnen und Lehrkräften sowie einem geplanten Elternabend gebe es auch außerschulische Aktivitäten wie den Besuch der Stadtbücherei.
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Gerne würde man Leichweiß zufolge das Angebot auf die Förderstufe ausdehnen, da diese vermehrt von Kindern nicht deutscher Herkunft aus der Kernstadt besucht werde. "Doch leider ist das für Fahrschüler nicht so einfach zu verwirklichen", bedauerte die Pädagogin. Die Bürgerstiftung hatte sich in ihrer Arbeitsgruppe Bildung mit dem Förderantrag des Hausaufgabentreffs beschäftigt und einen einstimmigen Vorstandsbeschluss zur "Investition in die Zukunft von Kindern mit schlechten Startvoraussetzungen" gefasst. Die einmalige Spende aus Stiftungserträgen ist als Beitrag zur sprachlichen und allgemeinen Integration gedacht. Maßgabe ist, die Fördermittel ausschließlich für Familien zu verwenden, die keine Eigenmittel aufbringen können.
Bildunterschrift (Foto Haumanns)
Die beiden Gruppen des Hausaufgabentreffs mit ihren Betreuerinnen Geck, Orth und Escobar-Jordan (2., 3. und 4. von links), Konrektorin Marion Kneis (2. von rechts), Lehrerinnen Leichtweiß (4. von rechts) und Eggert (1. von rechts) sowie den Stiftungsvertretern Rosemarie Keller (3. von rechts) und Günter Hummel (1. von links).