Historische Brotbrettchen als Souvenir
Bad Nauheim (mm). Eine veritable Idee, was aus den Keltenfunden wird, die auf dem Gelände des ehemaligen Hilberts-Parkhotels entdeckt wurden, hat der Bauherr des Kurparkplazas, Bernd Felgner, entwickelt. Die archäologischen Überreste einer keltischen Saline und einer rund 2000 Jahre alten römischen Quellenfassung sollen zunächst in den Räumen des neuen Gebäudekomplexes, der zur Zeit auf dem ehemaligen Hilberts-Areal entsteht, ausgestellt werden. Danach könnten sie in einem eigenen Museum präsentiert werden.
Die Ausgrabungen wurden im November 2004 beendet. Danach begannen die Archäologen mit der Restaurierung, Katalogisierung und Archivierung der unzähligen Funde. Die Projektleiterin des Landesamtes für Denkmalpflege, Dr. Vera Rupp, plant inzwischen gemeinsam mit Kollegen ein Forschungsprojekt zur Bad Nauheimer Salzproduktion.
Landesarchäologe Prof. Egon Schallmayer dankte dem Eigentümer des Grundstückes, der Firma Prisma und ihrem Geschäftsführer Felgner, für die gute Zusammenarbeit. "In den kommenden Jahren bleiben wir eng mit Bad Nauheim verbunden und werden sicher noch manches archäologische Projekt gemeinsam mit der Stadt und ihrer Bürgerschaft auf die Beine stellen", so der Professor.
Felgner hat eigenen Worten zufolge mit der Landesarchäologie vereinbart, seinen Eigentumsanteil an den Grabungsfunden dem Land Hessen zur Verfügung zu stellen. "Die Schenkung beinhaltet, dass die Stadt Bad Nauheim jederzeit Funde zur Ausleihe erhält, sollte eine Ausstellung geplant oder gar ein Museum eröffnet werden", betonte Felgner.
Hessens Wissenschaftsminister Udo Corts und Bürgermeister Bernd Witzel begrüßten die Vertragsgestaltung. Felgner beweise als Bad Nauheimer Bürger die nötige Weitsicht, damit künftig archäologische Funde in der Kurstadt präsentiert werden könnten. "Einen ersten Blick auf Besonderheiten wie keltische Münzen, Holzgeräte und römische Keramikgefäße wird man im Kurparkplaza nach dessen Eröffnung werfen können", so Felgner. Er hat eigenen Worten zufolge bereits mit Rupp über eine Dauerpräsentation in den neuen Räumen gesprochen.
Um die gesamte Bandbreite der keltischen Saline und der römischen Grabungsfunde zeigen zu können, werde jedoch ein Museum benötigt. Die Ausstellung im Kurparkplaza könne ein erster Schritt sein, bekräftigte Schallmayer, der als Partner für weitere Planungen zur Verfügung stehen will.
Unterdessen wurden aus der Baugrube weitere Holzbalken der 2000 Jahre alten römischen Quellfassung geborgen und zur Trocknung in ein Sandbett eingelagert. Nach dem Trocknungsprozess sollen die Balken in Holzscheiben -ähnlich wie Brotbrettchen - geschnitten werden und nach einer Idee von Felgner mit einer Plakette und Expertise der Allgemeinheit als Souvenir zur Verfügung stehen. Der Erlös könne zu gleichen Teilen der Bürgerstiftung "Ein Herz für Bad Nauheim" und dem Keltenverein zufließen, so der Bauherr.