"Weiterhin Großes für Stadt und Bürger leisten"


Bad Nauheim (mor). Um das Jahr Revue passieren zu lassen, kamen die Gönner der Bürgerstiftung »Ein Herz für Bad Nauheim« am Freitagabend im Gasthaus Zur Krone zusammen. Während der vierten Stifterversammlung legte der neunköpfige Vorstand Rechenschaft über die Aktivitäten von 2005 ab. Versammlungsleiter und  Stiftungspräsident Armin Häfner würdigte dabei das Engagement der ausscheidenden Vorstandsmitglieder Frank Steidl und Jörg Krämer. Trotz des so entstehenden qualitativen Verlusts sei die Stiftung darauf bedacht, weiterhin Großes für Stadt und Bürger zu leisten. Neue Projekte steckten bereits in den Kinderschuhen. Der Vorsitzende des Stiftungsrats, Wolfgang Heil, lobte den Fleiß und das Engagement, das die Stiftung bei all ihren Aktionen zeige.

»Seit Gründung der Stiftung im Januar 2004 sind 61 neue Mitglieder beigetreten«, berichtete Geschäftsführer und Protokollant Klaus Ruppert. Mit einem Kapital von 103 280 Euro und 151 Mitgliedern stehe die Stiftung besser da als vergleichbare Organisationen anderer Kommunen. Da die Zinserträge zum Stammkapital zurückgeführt würden, finanziere die Stiftung ihre Projekte ausschließlich aus Geldspenden und der Leistung von Sponsoren.

»Wir versuchen, die Bescheidenheit bei der Finanzierung von Aktionen durch die Qualität der Aktivitäten auszugleichen«, erklärte Präsident Häfner. Während seiner Tagungen befasse sich der Vorstand mit der Arbeit der Stiftung, der wirtschaftlichen Planung und dem Aufsetzen des Mitglieder-Newsletters. Häfner bedauerte das Ausscheiden Frank Steidls und Jörg Krämers. Steidl habe in puncto finanzielle Organisation der Stiftung seine Dienste erwiesen, Krämer habe die Freiwilligenarbeit in der Kurstadt vorangetrieben.

»Der aus der Stiftung hervorgegangene Verein Nachbarschaftshilfe ist mittlerweile voll etabliert«, erläuterte Krämer. Des Weiteren habe im Juli das Freiwilligenzentrum »aktiv für Bad Nauheim« gegründet werden können. Damit habe die Bürgerstiftung ihre Projektarbeit auf diesem Sektor erfolgreich beendet.

Über den neuen Internetauftritt informierte Günter Hummel. Mit Unterstützung des IT-Unternehmens »Know iT« sei eine Web-Page mit vielen Funktionen und Informationen entstanden.

»Aufgrund des Erfolgs der diesjährigen Veranstaltung mit Heinrich Burk und dem Kékesi-Quartett ist künftig eine Benefizveranstaltung pro Jahr geplant«, kündigte Häfner an und dankte in diesem Rahmen der Buchhandlung am Park für deren Mithilfe.

Dass nicht alles im ersten Anlauf gelinge, beweise das Projekt »Bürgerball«, sagte Häfner. Vizepräsident Klaus Ritt erläuterte dazu, dass der Widerstand der Großsponsoren derzeit ein Wiederbeleben der Balltradition nicht möglich mache. Auch das Projekt »Stifter für Bad Nauheim« sei, so Häfner, nicht recht vorangekommen. Mit der Aktion beabsichtige man, an Menschen, die sich für Stadt eingesetzt hätten, zu erinnern und Bürger zum Nachahmen anzuregen. Bei einer Vielzahl an Projekten und einem nur noch siebenköpfigen Vorstand könne nicht alles »gleichmäßig und gleichzeitig« erledigt werden.

Große Bereitschaft, sich für die Stadt einzusetzen

Aus der Projektgruppe Museum hervorgegangen sei der »Verein Bad Nauheimer Museen« (wir berichteten), teilte Geschäftsführer Ruppert mit. Das Hervorbringen von drei Vereinen seit Gründung der Stiftung zeige, wie viele Personen sich gerne für die Stadt einsetzten.

Über die Verleihung des Stifterpreises an KarlHeinz Jeckel und Klaus Neuhöfer informierte Vorstandsmitglied Hannelore Campino und rief zu einer Schweigeminute für den kürzlich verstorbenen Preisträger Jeckel auf. Während der Ehrungen Anfang Oktober habe Neuhöfer die Übernahme der Gradierbauten in eine gemeinnützige Privatstiftung angeregt, sagte Ruppert. Der Vorstand berate derzeit über eine Aktion zur Neugründung einer derartigen Stiftung.

Nachdem das Projekt gemeinsamer Deutschunterricht für ausländische Mütter und Kinder nach den Worten Rupperts »ruhend gestellt« werden musste, könne man in puncto »Stipendium für Schüler mit Migrationshintergrund« Erfolge verbuchen. Das Stipendium, das zweimal verliehen werden soll, beinhalte eine Förderung von 1200 Euro jährlich und das Heranführen der Stipendiaten an das politische und kulturelle Leben der Stadt. Dafür würden den Schülern Paten an die Seite gestellt. Häfner betonte, das Stipendium stelle für die Stiftung einen weiteren Schritt in Richtung Selbstständigkeit dar.

Die geleistete Jahresarbeit wurde mit einem Beifallssturm seitens der Versammlung belohnt. Bei Akkordeon-Klängen des russischen Virtuosen Vassily Dück und einem anonym gespendeten Buffet fand die Sitzung ihren Ausklang.

 
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