Benefizkonzert der Bürgerstiftung

Wetterauer Zeitung (pp) vom 15.12.2007

Romantische Lieder, "garniert" mit Horn und Klavier

Bad Nauheim (pp). Mit einem musikalischen »Leckerbissen« der besonderen Art macht die Bürgerstiftung »Ein Herz für Bad Nauheim« im Februar nächsten Jahres wieder auf sich aufmerksam. Im Rahmen eines Benefizkonzertes, dessen Erlös diesmal der Förderung begabter, aber bedürftiger Schüler und Schülerinnen der Musikschule Bad Nauheim dienen soll, werden weniger bekannte Pretiosen der Salonmusik der Romantik in Form von Liedern für Tenor und Mezzosopran, Horn und Klavier sowie jagdliche Kompositionen präsentiert. Unter dem Konzerttitel »Wenn der Postillion singt« musizieren Farida Schäfer-Subrata (Mezzosopran), Markus Schäfer (Tenor), Ulrich Hübner (Horn) und Markus Hadulla (Klavier). Moderiert wird die Matinee von Marcus Imbsweiler.

Welcher Raum würde sich für eine Kammerkonzert-Matinee besser eignen als der wunderschöne, über eine intime Atmosphäre verfügende Spiegelsaal im Dolce-Hotel Bad Nauheim? Dort sollen am Sonntag, dem 24. Februar, ab 10.30 Uhr die Besucher zunächst mit einem Sektempfang auf das bevorstehende musikalische Ereignis eingestimmt werden, ehe die Bürgerstiftung ihre Gäste dann in den Spiegelsaal bittet, um sich dem Genuss ausgewählter Kompositionen hingeben zu können. Auf dem Programm stehen Werke unter anderem von Joseph Nottes, Johann Hoven, Franz Lachner, Benedikt Randhartinger, C. R. Reissiger und W. Baerwolf. Farida Schäfer-Subrata und Markus Schäfer werden bei der Interpretation der frühromantischen Lieder begleitet von dem Pianisten Markus Hadulla und dem Hornisten Ulrich Hübner. Während in den großen Liederzyklen eines Schuberts oder Schumanns vom Klang des Waldhorns nur die Rede ist, setzen es andere Komponisten in ihren Liedern als Melodie- und Sehnsuchtsinstrument ein, was zu einem reizvollen Wechselspiel zwischen Horn, Klavier und Gesang führt. Und eine weitere Besonderheit: Das hier dargebotene Programm wird bei diesem Benefizkonzert erstmals vorgestellt und auf einem Mitschnitt festgehalten, der für die Herstellung einer CD verwendet wird.

Die Konzertbesucher können sich auf einen besonderen akustischen Genuss einstellen, gehören doch die vier Künstler nternational wie national zu den herausragenden Interpreten unserer Zeit. Der lyrische Tenor Markus Schäfer etwa studierte Kirchenmusik und Gesang in Karlsruhe und Düsseldorf. Wichtige Lehrer waren Marga Plachner, Armand McLane sowie Evelyn Dalberg. Sein Gesangsstudium schloss Markus Schäfer 1990 am Robert Schumann-Institut in Düsseldorf mit Auszeichnung ab. Bereits seit der Spielzeit 1984/85 ist er regelmäßig an verschiedenen Opernhäusern zu Gast, so an der Hamburgischen Staatsoper, der Deutschen Oper Berlin, der Staatsoper Unter den Linden, bei den Salzburger Festspielen, beim Rossini-Festival Pesaro, an der Semper-Oper in Dresden, an La Fenice in Venedig sowie am Liceo in Barcelona, um nur einige Opernhäuser zu nennen. Unter den vielen Dirigenten, mit denen er seither zusammenarbeitete, sind Namen wie Kent Nagano, Nicolaus Harnoncourt, Michael Gielen, Helmut Rilling oder Yehudi Menhuin zu nennen. Im Konzertbereich ist Markus Schäfer ein gesuchter Liedsänger von Wien bis New York. Zuletzt sang Markus Schäfer in der umjubelten Premiere der Oper »Orlando paladino« von Joseph Haydn unter dem Dirigenten Nicolaus Hanoncourt im Theater an der Wien im November diesen Jahres.

Die Mezzosopranistin Farida Schäfer-Subrata studierte am Zürcher Konservatorium. Als Mitglied des internationalen Opernstudios am Opernhaus Zürich war sie unter anderem in »Tosca«, »Rigoletto« und den »Meistersingern« zu hören. 1989 verpflichtete sie die Opera de Monte Carlo neben Renata Scotto als »Dimmitri« in U. Giordanos Oper »Fedora«, seit demselben Jahr hat sie einen Gastvertrag am Stadttheater St. Gallen.

Nach frühem Flöten- und Violinunterricht erhielt Ulrich Hübner richtungsweisenden ersten Hornunterricht von Günter Koch in Darmstadt. Es folgte ein Studium bei Prof. Erich Penzel an der Musikhochschule Köln. Gefördert in diversen Jugendorchestern unter solchen Dirigentenpersönlichkeiten wie Antal Dorati, Claudio Abbado, Pierre Boulez oder Zubin Mehta erfolgten erste Anstellungen in deutschen Kulturorchestern. 1996 entschloss er sich, freiberuflich tätig zu sein. Die Kammermusik mit modernem wie historischem Instrumentarium stellt einen weiteren wichtigen Aspekt seiner Arbeit dar. Abgerundet wird seine Tätigkeit durch umfangreiche Forschungen auf dem Gebiet der Geschichte seines Instrumentes und dessen wiederzuentdeckendem Repertoire.

Der in Köln geborene Pianist Markus Hadulla begann sein Studium in der gemeinsamen Liedklasse von Mitsuko Shirai und Hartmut Höll in Karlsruhe. Begeistert von der Verbindung von Literatur und Musik, war ihm das Lied schon früh eine wichtige Ausdrucksform. Dem Preis für den besten Liedpianisten beim VII. Internationalen Hugo-Wolf-Wettbewerb in Stuttgart 1994 folgte eine Einladung von Dietrich Fischer-Dieskau in dessen Berliner Liedklasse. Weitere künstlerische Einflüsse verdankt er Elisabeth Schwarzkopf und dem finnischen Pianisten und Komponisten Ralf Gothóni. Neben dem Lied spielt die Kammermusik eine wichtige Rolle im Konzertleben von Markus Hadulla.



Karten für das Benefizkonzert am Sonntag, dem 24. Februar, ab 11 Uhr im Spiegelsaal des Dolce-Hotels Bad Nauheim sind am Montag, dem 17. Dezember, ab 14 Uhr in den Geschäftsstellen der WZ in Bad Nauheim und Friedberg sowie in der Buchhandlung am Park in Bad Nauheim zum Preis von 25 Euro zu bekommen.



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